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🌿:Cannabis in der Psychiatrie (Schwerpunkt: ADHS) - Dr. med. Eva Milz | ACM




0:05 - Ansprache:
Ich freue mich jetzt meine Kollegin Frau Dr.Eva Milz ankĂŒndigen zu dĂŒrfen, die Psychiaterin in Berlin ist und dort eine Praxis hat wo sie primĂ€r Menschen mit psychiatrischen Erkrankungen und insbesondere ADHS seit vielen Jahren mit unterschiedlichen formen der Cannabis basierten Medikamente behandelt. Deswegen freuen wir uns dass du hier bist Eva.
 
0:32 - Rede:
Guten Tag, ich freue mich dass ich heute die Möglichkeit hab mal viele Ärzte auf einmal zu sprechen.
 
Es ist derzeit so dass ich nachdem das Gesetz in kraft getreten ist die Patienten, ich hatte etwa 100 Patienten die ich zu einer Ausnahmegenehmigung gefĂŒhrt habe. Sehr viele die kurz davor waren die dann aber vertröstet wurden, es hieß dann wenn das Gesetz in kraft tritt dann werde es einfacher man brĂ€uchte dann keine Genehmigung mehr.


 
Jetzt bin ich in der Situation dass diese Patienten weit entfernt davon sind leichter in diese Behandlung rein zu kommen. Wir finden keine behandelnden Ärzte und dann ist es jetzt ein bisschen meine Aufgabe geworden zu erklĂ€ren warum ich das EinsĂ€tze bei den Patienten und wenn Herr Dr. med. Knud Gastmeier sagt, die AnĂ€sthesie hat die rote Karte was THC angeht oder Cannabis, kann ich nur sagen, die kann ich noch Toppen mit meiner Psychiatrie.

 

Da sind genĂŒgend Erkrankungen wo jeder die HĂ€nde hoch hĂ€lt und sagt, die behandle ich nicht und ich habe eigentlich in der zeit der Ausnahmegenehmigungen versucht herauszufinden, welchen Patienten hilft es und warum hilft es ihnen bzw. warum nutzen wie es weiterhin obwohl sie so massive gefahren eingehen, also nicht gesundheitliche sondern wirklich soziale.
 

Also, die meisten Patienten sind komplett sozial isoliert und verschuldet aufgrund ihrer Medikation. Denen habe ich dann versucht nachzuvollziehen, warum begeben die sich eigentlich in dieser Situation, muss ja ein sehr hoher Leidensdruck sein.

 
Zum Einsatz bei jugendlichen. Es ist fĂŒr mich als ich das eingesetzt habe erstmalig, war die frage warum kann man es eigentlich gut heißen, wenn man sagt es ist ein Medikament.


 
Warum kann man es da nicht jugendlichen geben oder warum gerade bei ADHS. Was wĂŒrde dagegen sprechen dass denen auch zu geben.

 
Ich bin nun auch der Erwachsenen Psychiatrie und denke schon, das man sich sehr gut anschauen muss, welcher jugendliche es konsumiert, aber diese aussage die kann ich so eigentlich unterschreiben. Es ist auch da so, dass die jugendlichen mehr versuchen eine Medikation zu finden die ihnen hilft und viele kommen ĂŒber das Cannabis, gibt viele die den Alkohol nutzen oder auch Opiate oder andere illegale Substanzen.
   
Und dadurch ist mir klar geworden, warum sind eigentlich diese Patienten, spÀter sagen die, sie erklÀren wir kommen mit Cannabis im leben zurecht.
 
In dem Moment wo sie angefangen haben Cannabis zu konsumieren, haben sie zum ersten mal in der Schule ein Erfolg gehabt, haben ihre Ausbildung durchfĂŒhren können, das klang alles so ein bisschen absurd.
 
Ich möchte jetzt anhand dieser Erkrankung, ihnen so ein bisschen darlegen wie die Einsatzgebiete sind bzw. wie ich versuche den Patienten das ĂŒberhaupt zu applizieren. Weil das ist so die große frage, wir haben jetzt ein Gesetz, sie können jetzt Cannabis-BlĂŒten einsetzen und was mach ich jetzt damit wenn ich Patienten habe die noch keine Erfahrung haben. Einfacher ist ja, die kommen zu mir und sagen ich möchte das legal nutzen können schreiben sie mir ein Rezept aus, sie können dann meistens auch schon hinweise auf die Sorten geben.
 
Weil das ist nÀmlich die nÀchste frage, ich darf sie verordnen, aber was schreib ich denn auf dieses Rezept rauf, gibt es da Unterschiede was die Sorten angeht, oder woran kann ich mich orientieren und was mache ich eigentlich mit denen die noch gar keine Erfahrungen haben. Sie sagen, ich hab jetzt gelesen es hilft, was mach ich jetzt.
 
Ein typischer Anorexia Nervosa (Magersucht) kann man sich so ein bisschen erklĂ€ren, mit der Appetit Steigerung ist mir relativ typisches THC orientiertes Krankheitsbild, also fĂŒr mich ist es so ein bisschen wie die Maßgabe wenn ich etwas aktivierendes, wenn ich etwa einen depressiven Patienten habe. Dann denke ich meistens eher in die THC Richtung, wenn ich eine sehr starke Angst Problematik habe dann werde ich immer eher in die CBD Richtung denken. Nicht ausschließlich, auch da muss ich sagen denke ich dass die Natur sich dabei etwas gedacht hat, diese Inhaltsstoffe in eine pflanze zu packen.
 
Ich kann mir nicht vorstellen, das es das gleiche sein kann wenn ich die THC extrahiere. Es gibt ein Beispiel, ich sag immer die Tomatensuppe. Lycopin wirkt Antidepressiv, aber sie kriegen keine Lycopin Tabletten, sondern sie essen die Tomatensuppe, oder sie essen was lecker nach Tomate schmeckt, weil eben auch ein Zusatz Effekt.
 
So Àhnlich stelle ich mir das auch vor, dass das in der Cannabis Pflanze der Fall ist, dass es also diese einzelnen Inhaltsstoffe untereinander interagieren, es gibt diesen beschriebenen Entourage-Effekt (Mechanismus, durch den Cannabis Verbindungen Synergistisch wirken). Dann wird es ganz abenteuerlich, deswegen möchte ich ihnen eigentlich nur nahelegen, es gibt, das ist noch mal wichtig, dass man diese Differenzierung zwischen THC und CBD, weil dass ist das im Moment wo man sich entlang hangeln kann.
 
Sie können noch nicht erklÀren welche Terpene was machen, dass ist ein wirklich unglaubliches Spektrum was da noch erforscht werden muss.
 
Ein Gedanke hierzu ist auch noch immer, wenn es darum geht dass man die Evidenz, die Wirksamkeit nicht belegen kann. Da sage ich immer, ja wie ist es denn mit den Nebenwirkungen?
 
Da sagen immer alle, wir wissen genau was es macht, ja es macht Traurig, es macht Psychosen, es macht ganz schlimme Dinge. Das ist aber auch keine EBM Erkenntnis, sondern das ist Anekdotisch, das ist gesammelt. Wir haben hier ein ganz breiten Schwarzmarkt und hier und da gibt es Psychosen, das waren Kiffer, das ist also dadurch ausgelöst.
 
Ich bezweifele wirklich ernsthaft, das es möglich ist mit einer Sorte die einen ganz geringen THC Gehalt hat, einen Patienten der nicht vorbelastet ist, das ist ja auch immer noch die Geschichte, hat jemand Psychische-Schizophrene, ist eine sehr hĂ€ufige Erkrankung die auch jetzt nicht dadurch ausgelöst wird, sondern es besteht eine Vorerkrankung wo das THC dann natĂŒrlich mit dem Psychotropen-Effekt dazu fĂŒhren kann, dass eine solche Psychose ausgelöst wird.

 
Ich habe eine Patientin, die eine Schizoaffektive Erkrankung hat. Ich hatte ein Patienten mit einer Schizophrenie der zu mir kam und sagte: "Ich nutze Cannabis und seitdem war ich mich mehr in der Klinik, seitdem habe ich keine Psychose mehr gehabt", und das ist natĂŒrlich ein Psychiater nicht glaubhaft, also ich konnte mir das nicht vorstellen dass er so sein konnte. Und wir haben uns zusammen mehrere Monate angeschaut was denn alles bei ihm vorliegt. Und es stellte sich heraus, das er unter einer Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) leidet, das ist sehr hĂ€ufig bei Schizophrenie Erkrankten so. Meistens ist es so, dass im verlauf der Behandlung irgendwas traumatisierendes erleben, einige haben das auch schon vorher mitgebracht. Jedenfalls war es so das dieser Patient aufgrund von 2-3 Inhalationen in der woche, THC stabil, Anti-depressiv/Anti-Stress gehalten hat und dann durch einfach keine Exazerbation (Verschlimmerung einer Krankheit) mehr aufgetreten sind. Also er hat sich ĂŒber das THC stabilisiert.
 
Ganz wichtige Geschichte, also ich hĂ€tte ihn nicht unterstĂŒtzt, trotz allem hĂ€tte ich Probleme gehabt mit einer THC Sorte oder mit dem THC bei einem schizophrenen Patienten. Wenn ich dann nicht auf diese Studie, die auch irgendwie untergegangen ist, von Zentralinstitut fĂŒr Seelische Gesundheit in Mannheim von Prof. Dr. F. Markus Leweke. Der hat Amisulprid, ein Antipsychotikum, Mittel Potentes - 800 Milligramm,gegen 800 Milligramm Cannabidiol getestet und hatte eine Ă€hnliche Anti-Psychotische Wirksamkeit. Das ist ein gut gehĂŒtetes Geheimnis der Cannabis Gegner, wĂŒrde ich sagen. Das ist fĂŒr mich nicht nachvollziehbar gewesen.
 
Wie kann Cannabidiol genau das gleiche machen wie ein Antipsychotikum. Was sich daraus fĂŒr mich aber erschlossen hat war, das vielleicht ein Patient mit einer Psychotischen Neigungen von einer sorte die in hohes CBD hat, profitieren könnte, aber trotzdem auch ein kleinen THC Anteil hat um die Stimmung zu stabilisieren. Weil, das muss man auch sagen, CBD hat bei Dauerbehandlung als Mono-Therapeutikum etwas Antriebs-hemmendes. Es gibt einige Patienten können das gut nutzen fĂŒr eine weile um Ein zu Schlafen, die sagen aber irgendwann: "ich hab Morgens das GefĂŒhl, ich komme nicht mehr so wirklich richtig aus dem quark", das ist nicht so ein Überhang, sondern es ist eher so eine Antriebshemmung die damit verbunden ist, die vielleicht durch das THC eingegrenzt werden kann, oder vielleicht hebt es sich dadurch auf, und diese Schizoaffektive Patientin die wird jetzt seit Januar mit einer Sorte behandelt die maßgeblich Cannabidiol enthĂ€lt, unter einen Prozent THC und ist seitdem komplett stabil. Das sind Dinge die sind ja sehr befriedigend als Arzt. Also ich kenne wenige PrĂ€parate die ich mit so einer, die ich EinsĂ€tze und wo ich so viel positive RĂŒckmeldungen bekomme. Psychopharmaka haben hĂ€ufige Nebenwirkungen.

 
Und das ist fĂŒr viele Patienten die das zum ersten mal nutzen wie so ein Aha-Erlebnis, das sie sagen ich habe diese positiven Effekte, habe aber nicht diese negativen. Das Hört sich dann immer so an wie Wundermittel und ich weiß es sind Vorbehalte die dann aufkommen wenn man sagt: "Das ist ein tolles PrĂ€parat, super Wirkung, keine Nebenwirkung" glaube ich auch nicht alles was wirkt hat Nebenwirkung.
 
Nur manchmal, und ich glaube beim Cannabis ist es sehr hĂ€ufig der Fall, ist die Nebenwirkung genau das was wir brauchen oder das was wir nutzen wollen fĂŒr den Patienten. Also eine gewisse Sedierung oder eine gewisse Homöostase in dieses System rein zu bringen ist ja was ganz wichtiges und insofern denke ich dass das manchmal Nebenwirkungen sind die man wirklich nutzen, manchmal ist es eben die wirkung.
 
Zum Endocannabinoid-System oder zu Endocannabinoid-Mangel, möchte ich ihnen noch etwas mitteilen was mir so aufgefallen ist, es gibt immer wieder Patienten, ich habe sie immer nach den erst Konsum gefragt. Das War fĂŒr mich immer spannend. Wann haben sie das erste mal konsumiert und wie war ihre Erfahrung. Und es gibt einen relativ hohen Anteil von Patienten aus diesem Spektrum dieses Endocannabinoid-Mangels fĂŒr Fibromyalgie zum Beispiel Schmerzsyndrome, ADHS scheint er zu sein, Reizdarmsyndrom. Die sagen fast alle: "Nach mein ersten Konsum habe ich ĂŒberhaupt nichts gemerkt - ja ich musste das mir wirklich an trainieren - ich habe da zwei drei mal - ich habe irgendwie gemerkt - scheint schon eine spannende Substanz zu sein - aber ich habe nichts gemerkt - ich wusste nicht wo kommt denn dieser ganze Hype her". Und das sind ganz hĂ€ufig die Patienten die spĂ€ter es wieder versuchen, mit einem ganz anderen Aspekt. Also nicht dieses Jugendliche, "Ich probier es mal aus", sondern wirklich sagen: "Ich habe hier ein Symptom - ich habe gegoogelt - ich habe gelesen Cannabis hilft - ich probiere es aus", es dann ganz differenziert ausprobieren und dann: sagen: "Ja ich hab dann nach einer weile gemerkt, das es mir gut tut", aber es scheint so zu sein als mĂŒsse man dieses Defizit bekommen, und es ist ja auch so THC wird im Körper gespeichert, es ist sehr das Profile, das ist der Horror fĂŒr jeden Freizeit Konsumenten, er sagte: "Die ziehen mich drei Wochen spĂ€ter raus und lassen mich da Urin abgeben - und schon bin ich mein Lappen los", man kann nicht so ganz verstehen warum speichert der Körper das eigentlich so lange. Es Gibt so verschiedene Überlegungen die ich dazu angestellt habe, ist dass er einfach auch fĂŒr schlechte Zeiten aufbewahrt, denn ist so wie als speicher ist und wenn es eine Baustelle gibt die zu bearbeiten ist, dann wird das THC freigegeben. Kann ein bisschen auch damit zusammenhĂ€ngen, das die Patienten die das man, das schon auch eine Korrelation sieht wie viel THC jemand braucht der sehr starke schmerzen hat. Es ist nicht wirklich korreliert nicht wirklich dass man sagen kann eine starke Symptomatik hat immer ein sehr hohen Dosis bedarf, das ist auch noch mal von der Reaktion ganz unterschiedlich, aber es ist schon, es scheint so zu sein dass es einen gewissen Spiegel an THC dem körper geben muss damit die Wirkung erstmalig auch in Erscheinung tritt.
 
Entwöhnung von Substitutionsmedikamenten, möchte ich kurz was zu sagen, das ist was in Berlin ist es relativ hÀufig das Patienten in der Substitution zu mir kommen und sagen Cannabis wird vom Substituierenden Arzt toleriert, das ist wird auch nicht mal als Freizeitkonsum festgehalten, das ist vollkommen in Ordnung, ich möchte das jetzt gerne nutzen, weil ich damit von meinem Substitut runter kommen will. Es ist wirklich so das die der Entzug von Methadon und Polamidon wesentlich
 
schlimmer ist als die von Heroin an sich, insofern bleiben die Patienten offenbar lange Jahre in dieser Substitutions-behandlung. Und sie schaffen es aber ĂŒber Cannabis aus ihrer Substitution raus zu kommen.
 
Das ist jetzt 2-3 meiner Patienten die es geschafft haben, einige bleiben noch auf so einer kleinen Dosis hĂ€ngen. Wobei ich sagen muss, das ist fĂŒr mich immer noch akzeptabel weil es ist fĂŒr sie eine unheimliche Erleichterung in den legalen Rahmen Cannabis jetzt auch als Medikament nutzen zu können. Und hĂ€ufig muss man auch sagen, wenn die Substitutionmedikation raus ist, stellt sich der Patient auch nochmal erst mal da, dass man weiß was hatte der eigentlich. Weil hĂ€ufig ist doch Drogenkonsum eigentlich eine Selbstmedikation die dann schief lĂ€uft und die dann in Eigendynamik entwickelt und ursprĂŒnglich ging es doch darum mal irgendwelche Symptome zu bekĂ€mpfen.
 
Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS), möchte ich noch kurz zu sagen da ist es auch ganz unterschiedlich welches Cannabinoid das ist was funktioniert. Ich hatte jetzt einen Patienten aus den Staaten der Veteran/Kriegsveteran war und dort auch als Kalifornier eine eine Lizenz hatte um Cannabis sich also dazu einzukaufen und der hatte eine Sorte die 20 Prozent CBD enthielt. Was noch mal auf diese stark angst reduzierende Wirkung hinweist und dieser Patienten war recht jung und 40 Jahre alt und war ĂŒberhaupt nicht mehr belastbar. Psychophysisch ein Wrack, ein Psychisches Wrack und er sagt er hĂ€tte durch diese dieses Cannabis wieder sein leben wieder bekommen. Hat jetzt geheiratet, hat ein Kind, kĂŒmmert sich jetzt um dieses Kind. Versucht jetzt wieder eine Arbeitsstelle zu finden. Also hat dadurch wirklich eine ganz dramatische Verbesserung seiner LebensqualitĂ€t. Andere Patienten die eine der furchtbare Biografie hat, das im ĂŒbrigen auch so, das kann ich so sagen das sind die schlimmsten Biografien die man hat von Patienten, von Cannabis Patienten die sich jahrelang versteckt haben. Die hatte, die profitierte von THC. Also die hatte, musste ein bisschen ausprobieren und hat dann der THC, eine sehr hochprozentige THC Sorte gefunden die ihr hilft die ruhe zu finden abends um auch mal ein paar Stunden zu schlafen.
 
Könnte jetzt wahrscheinlich noch ganz viele Patienten Geschichten erzĂ€hlen. Was ich eigentlich auch ein bisschen mitteilen möchte ist, dass Cannabis auch wieder ein Medikament ist was erforderlich macht dass man mit dem Patienten Redet. Es ist wirklich nicht zu bewerkstelligen eine Behandlung durchzufĂŒhren ohne RĂŒckmeldung zu bekommen und auch ohne diese ernst zu nehmen. Es ist ja hĂ€ufig so, das der Arzt sagt wenn er das nicht einordnen kann, das er sagt: "es kann es sein - das kann nicht sein dass sie das haben diese Nebenwirkung", das ist beim Cannabis anders. Ich höre immer sehr genau hin weil diese Nebenwirkungen ist manchmal auch das was ich bei einem anderen Patienten gebrauchen kann. Also es ist wirklich sehr sehr viel Lernarbeit. Die Patienten sind da aber, die erwarten ja nicht dass man sich da jetzt mit auskennt. Wie soll das passiert sein. Es gab keine Ärzte die es verordnen, jetzt wird das Gesetz da und plötzlich kennen sich alle aus, kann ja nicht sein, insofern sind die auch, die möchten eigentlich nur dass sie ernst genommen werden und dass man ihm glaubt dass sie das als Medikament nutzen und nicht irgend eine Randgruppe sind die sich jetzt Legal Zugang verschaffen will. Also das ernst nehmen, das zuhören, der Dialog, die Interaktion mit dem Patienten, das ist was ganz ganz wichtiges in der Cannabis-Medizin. Ich glaube auch dass das ist problematisch ist, weil man eben fĂŒr die zeit nicht Honoriert wird und dass die KassenĂ€rzte/VertragsĂ€rzte einfach wirklich sehr sehr wenig zeit haben sich mit diesen Patienten auseinander zu setzen. Ich habe das in Privat Ă€rztlichen Rahmen so gemacht, das ich mich eine Stunde mit ihnen zusammen gesetzt habe, eine wirkliche Anamnese und dann kann man auch schon relativ gut erfassen, was kann jemandem helfen. Möchte sie dazu ermutigen es einzusetzen, weil die Gefahr, die GefĂ€hrlichkeit dieser Substanz ist nicht so wie das bei vielen anderen PrĂ€paraten da ist. Also ich habe viele Medikamente, möchte jetzt nur eins nennen, Lithium was zum Beispiel ja auch stabilisierend wirkt, Anti suizidal wirkt, das hat einen geringe therapeutische breite, da muss ich den Patienten stĂ€ndig Blut abnehmen, muss ihn darĂŒber aufklĂ€ren, wie das ist mit trinken und schwitzen und so weiter. All diese Probleme die hab ich beim Cannabis nicht!
  
Wenn ich jetzt sage die Hauptgefahr ist jetzt die Psychose, wenn ich das jetzt noch mal raus nehmen, weil ich eine CBD Sorte einsetze, eine starke, habe ich das noch mal weg, wenn ich dann sage, die AbhĂ€ngigkeit ist gefĂ€hrlich, die ist auch nichts was man nicht ĂŒber kommen könnte nach wenigen Tagen, also wenn sie mal meinen Patienten gesprochen haben, der ein Opiat Entzug hinter sich hat, der sagt Cannabis ist ein Kinderteller, das ist mir vollkommen Wurscht. Also das sind wirklich alles so, also Aspekte, ich möchte sie in erster Linie ermutigen, haben sie keine angst davor, es gibt ganz ganz viele andere Dinge die viel schlimmere Sachen machen und der Missbrauch oder die Patienten die jetzt wirklich die bösen sind.... und oder das sind ja keine Patienten, also die Benutzer die jetzt legal werden wollen, das glaube ich ist nicht die Mehrheit die jetzt im Moment in ihre Praxen kommt und darum bittet Hilfe zu bekommen. Insofern wĂŒrde ich erst mal davon auszugehen, hören sie ihren Patienten zu, versuchen sie ihm zu helfen und versuchen sie ihn ernst zu nehmen indem das er als Not ausdrĂŒckt, weil es hĂ€ufig sehr sehr hĂ€ufig auch eine soziale Not, weil die Patienten sind alle verfolgt.
 
Danke
....



Quellen:


Mitwirkende Autoren und Beihelfer:

Erstellt am 12.07.2019
Zuletzt bearbeitet am: 31.07.2020